Wagensommer, V. (2007). Medien-ein-wirkung. Wie Medien auf uns wirken. Editorial. w.e.b.Square, 02/2007. URL: http://websquare.imb-uni-augsburg.de/2007-02/1.
Die Welt, in der wir leben, ist von Medien geprägt. Es gibt kaum einen Ort, an dem wir auf Medieneinsatz vollständig verzichten können und wollen. Handys, Internet, Fernseher und Printmedien sind allgegenwärtig und haben einen erheblichen Einfluss auf unseren Alltag. Die Frage nach den Wirkungen des Medienkonsums liegt daher nahe. Diese w.e.b.Square-Ausgabe enthält Artikel, die verschiedene Blickwinkel und Herangehensweisen an das Thema Medien und deren Wirkungen zeigen.
Eines der brisantesten Themen in Bezug auf Medienwirkungen ist schon seit Mitte des zwanzigsten Jahrhunderts die medial vermittelte Gewalt. Der Streit um gewalthaltige Video- und Computerspiele hält bis heute an - nach wie vor können negative Folgen auf Nutzer der sogenannten „Killerspiele" weder nachgewiesen noch ausgeschlossen werden. Dominik A. Hahn hat in seiner Bachelorarbeit untersucht, ob gewalthaltige Beschreibungen von „Killerspielen" in Fachmagazinen eher zum Kauf anregen als eine neutralere Rezension.
Vermitteln uns Medien überhaupt ein realistisches Bild unserer Umwelt? Ausgehend von der Werbung könnte man zum Beispiel meinen, die meisten Frauen seien jung, hübsch und leicht bekleidet. Der Frage, wie Frauen in Zeitschriftenanzeigen dargestellt werden, geht der zweite Artikel dieser Ausgabe nach. Gibt es bestimmte Muster und Stereotypen und unterscheiden sich die Anzeigen verschiedener Zeitschriften-Gattungen voneinander?
Doch um dabei einen Schritt früher anzusetzen: Wie wird Werbung eigentlich gestaltet? Im Rahmen des Seminars „Werbung und Ethik" beschäftigen sich Studierende damit, eine Werbeidee zu suchen und sie für den zugehörigen Projektpartner, das betaInstitut, konkret zu gestalten und umzusetzen. Was die Veranstaltung im Wintersemester 2004/2005 auszeichnet und inwieweit sich die praxisnahe Auseinandersetzung mit dem Thema „Werbung" gelohnt hat, zeigt die Evaluation von Sandra Hofhues.
Und wie kann Werbung für eine spezielle Zielgruppe umgesetzt werden? Während ihrer Bachelorarbeit beschäftigt sich Tamara Bianco mit dem Thema „Ethnomarketing", wobei sie Türken als Deutschlands stärkste ausländische Bevölkerungsgruppe in den Fokus rückt.
Die Bachelorarbeit von Elisabeth Jäcklein beschäftigt sich dagegen mit alltäglichen Medienwirkungen: Kann die Sendung „Die Super Nanny" als Unterhaltungsmedium eine beratende Funktion übernehmen? Die Erziehungsmethoden, die in dieser Reality-Soap angewandt werden, sind sehr umstritten. Inwieweit werden Meinungen, Diskussionen und Motivationen in der Gesellschaft dadurch beeinflusst?
Der letzte Artikel der w.e.b.Square-Ausgabe „Medien und Medienwirkungen" geht auf einen neuen Trend ein: Die heranwachsende Computerspiel- und Internet-Generation lässt sich nicht mehr nur am Computer berieseln. Sie ist es gewohnt, zu interagieren, selbst zu beherrschen und Macht auszuüben. Von dieser Veränderung sind neben den klassischen Medien vor allen Dingen auch Freizeitparks betroffen. Wie diese Erlebniswelten auf veränderte Bedürfnisse reagieren, zeigt abschließend die Masterarbeit von Sebastian Grünwald.
„Medien und Medienwirkungen" - ein hochaktuelles Thema zu dem man viele interessante Fragen stellen kann. Einige von ihnen versucht diese Ausgabe zu beantworten. Viel Spaß beim Lesen!