Gierull, B. & Hofhues, S. (2007). Alles PowerPoint oder was? w.e.b.Square, 04/2007. URL: http://websquare.imb-uni-augsburg.de/2007-04/5.
Wer kennt das nicht: Als Erstsemester steht man vor tausend Hürden - die Uni ist wie ein Dschungel, durch den man sich langsam, aber sicher kämpfen muss. Jeder Student ist für eine kleine Orientierung dankbar. Als innovatives Tutorium konzipiert bietet der Workshop „Kreativität in Wort und Bild" verschiedene Orientierungshilfen an - vom Referatsaufbau bis hin zur visuellen Unterstützung via PowerPoint. Dabei geht es nicht darum, das Programm gleich aus dem „FF" zu beherrschen. Vielmehr sollen sich die Studierenden sukzessive mit dem softwaregestützten Präsentieren vertraut machen.
Wer einen Studiengang wie „Medien und Kommunikation“ (MuK) an der Universität Augsburg studiert, redet viel über Medien. Wer sich für einen Medienstudiengang entscheidet, sollte aber auch die technischen Chancen und Grenzen von Medien kennen lernen. Die Verwendung von Präsentationssoftware wie PowerPoint gilt dabei als erster Schritt, etwa um das eigene Referat multimedial zu unterstützen. Klassische Overheadfolien werden zugunsten von digitalen Folien abgelöst; O-Töne oder Clips können leicht in den Vortrag integriert werden. Referatsinhalte lassen sich auch im Nachhinein schnell rekonstruieren und Interessierten über das Internet zur Verfügung stellen. Wer also einen zeitgemäßen Vortrag halten möchte, unterstützt diesen multimedial. Der Zuhörer erhält zahlreiche Anker, damit ihm nicht langweilig wird. Der Referent kann freier als sonst sprechen. Da viele Computer mit einer Windows-Oberfläche und entsprechenden Programmen der Firma Microsoft ausgestattet sind, wird oftmals PowerPoint verwendet. Dies ist aber kein Muss. Vergleichbare Open Source-Software (z.B. Impress von OpenOffice.org) leistet genauso gute Dienste wie Programme, die auf anderen Betriebssystemen laufen (z.B. Apple Keynote für Macintosh-Rechner).
Eine gute Präsentation zeichnet sich neben den passenden Inhalten und dem geschulten Redner durch den sinnvollen Einsatz von Text und Bild, von Audio- und Videomaterial aus. Der Umgang mit PowerPoint macht Spaß, aber nicht alle Funktionen sind für jedes Publikum geeignet. Viel Text, zu bunte Hintergründe und aufwändige Animationen tragen dazu bei, dass Folien überfrachtet wirken. Inhalte rücken in den Hintergrund und werden im schlechtesten Fall nicht mehr ernst genommen. Weniger ist mehr! Textbeispiele und ergänzende Bilder sollten daher bevorzugt eingesetzt werden. Hierzu Marion G. Müller (2003, S. 86): „Bilder verdichten Ausschnitte der Realität zu einem enträumlichten und entzeitlichten Gesamteindruck.“
Tab. 1: Do's and Dont's für die Verwendung von Präsentationssoftware
Do's |
Dont's |
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Im Sommer 2005 von vier MuK-Studierenden konzipiert geht der Workshop „Kreativität in Wort und Bild" nun bereits in das dritte Jahr. Im Winter werden jeweils Erstsemester in grundlegenden Fragen rund um Kreativitätstechniken, Rhetorik und visuelle Kommunikation geschult, im darauf folgenden Sommer dann in fortgeschrittenen Problemen beraten. Das Workshop-Konzept der Professur für Medienpädagogik erfreut sich besonders im Wintersemester wachsender Beliebtheit: Es ermöglicht einen schnellen Einstieg in den MuK - sowohl in fachlich-methodischer als auch in sozialer Hinsicht: Denn im Workshop haben sich schon so manche Teams für das künftige Studium gefunden.
Bromme, R. & Rambow, R. (1993). Die Verbesserung der mündlichen Präsentation von Referaten: Ein Ausbildungsziel und zugleich ein Beitrag zur Qualität der Lehre. In: Zeitschrift Das Hochschulwesen. 41. Jg., Heft 6, S. 289-297. URL: http://wwwpsy.uni-muenster.de/Psychologie.inst3/AEbromme/service/leitfad... (23.6.2007).
Müller, M.G. (2003). Grundlagen der visuellen Kommunikation. Theorieansätze und Analysemethoden. Konstanz: UVK Verlagsgesellschaft mbH.
Stangl-Taller, W. (2007). Präsentations- und Vortragstechnik. URL: http://arbeitsblaetter.stangl-taller.at/PRAESENTATION/medieneinsatz.shtml (23.6.2007).