Bianco, T. & Jäcklein, E. (2007). Lilablassblau oder Schweinchenrosa? w.e.b.Square, 04/2007. URL: http://websquare.imb-uni-augsburg.de/2007-04/9.
Das laufende Semester ist zu Ende, alle Klausuren geschrieben, die Hausarbeit steht, die Ferien können beginnen. Noch schnell ein paar Wörter einfügen, die Arbeit ausdrucken und dann die Ernüchterung. „Ein paar Wörter" haben die Absätze verschoben, die Gliederung komplett verändert. An diesem Punkt beginnen viele Studenten, die Arbeit von vorne bis hinten neu zu formatieren; verzweifeln an Schriftarten, Schriftgrößen und Seitenrändern, müssen mühselig Zahlen von Hand in ihre Gliederung einfügen. Layout und Farbgestaltung sind auch im Studium immer wieder präsent - ob bei Präsentationen oder bei schriftlichen Arbeiten.
Layout, was wörtlich „die Lehre von der Seitengestaltung“ bedeutet, ist ein adäquates Mittel den Inhalt einer Arbeit so zu verpacken, dass sie auf den Leser ansprechend wirkt. Dazu gehören unter anderem der Satzspiegel (Anordnung von Texten und Bildern), die Schrift sowie Grafiken und Farben.
Wie immer, wenn man etwas layoutet, sollte man sich die allseits bekannten „W-Fragen“ stellen. Wer wird angesprochen? Welche Inhalte werden dargestellt? Was will ich erreichen? Welche Mittel habe ich zur Verfügung? Bei einer schriftlichen Arbeit sind die Antworten zum Beispiel schnell gefunden: Der Dozent wird angesprochen, ein wissenschaftliches Thema dargestellt – mit dem Ziel, dass der Leser den roten Faden und die aufgeführten Thesen versteht. Dafür stehen Text, einzelne Bilder oder Grafiken zur Verfügung, die möglichst seriös und übersichtlich „an den Mann“ gebracht werden. Standards für Hausarbeiten sollten nichts desto trotz mit dem Dozenten abgesprochen werden.
Der Punkt, an dem der Hase oft im Pfeffer liegt, ist die Umsetzung. Hier kann man sich sehr viel Arbeit sparen, wenn man die Funktionen seines Textverarbeitungsprogramms richtig zu Nutzen weiß. Formatierung, Einrichtungen von Seiten, automatische Gliederungen etc. lassen sich etwa in einschlägigen Textverarbeitungsprogrammen schnell erstellen. Damit bis zum Ausdruck im Copyshop alles an „Ort und Stelle“ bleibt, empfiehlt es sich, noch zuhause eine finale Version im Dateiformat „PDF“ zu abzuspeichern.
Zu einem guten Layout gehört immer auch eine gekonnte Farbgestaltung. Farben meinen hier nicht nur bunte Schrift auf noch bunterem Hintergrund. Die Farbgebung muss dem jeweiligen Zweck angepasst werden. Geblümtes Papier und Hausarbeit passen also nicht unbedingt zusammen! Trotzdem: Es muss nicht immer alles Schwarz auf Weiß geschrieben werden. Überschriften oder einzelne Gliederungspunkte können durchaus mal farbig sein. Wichtig ist es, die Lesefreundlichkeit zu beachten: Roter Text auf schwarzem Papier wird nicht nur den Dozenten an den Rand der Verzweiflung treiben. Wie bei der Typografie, übrigens die Lehre von Form und Gestaltung der Schriftzeichen, und dem Layout können die W-Fragen abgearbeitet werden und so eine Entscheidung über die farbliche Gestaltung des Texts gefällt werden.
Mit Farben werden implizit viele Botschaften vermittelt. Ein rotes Herz? Klarer Fall: Liebe pur. Die gelbe Sonne: Wohlfühlen und Wärme. Ein weißes T-Shirt: Reinheit, Sauberkeit, Frische. Stopp! Nicht überall gelten diese Assoziationen. Kulturelle Einflüsse spielen für die jeweilige Farbwahrnehmung eine große Rolle. In China ist weiß die Farbe der Trauer und nicht der Sauberkeit – Waschmaschinen sind daher dort auch eher rosa als weiß.
Wie findet man nun passende Farben? Gute Harmonien erhält man durch die Verwendung von Komplementärfarben oder analogen Farben, die im Farbkreis abgelesen werden. Eine andere Möglichkeit ist es, sich an den Farben der Natur zu orientieren. Grüne Wiese mit senffarbenen Blumen? Das könnte auch für die Präsentation gut passen. Grundsätzlich bleibt es jedem selbst überlassen, welche Farben er für welchen Zweck verwendet. Als Leitlinie gilt: Weniger ist oft mehr. Zu bunte Arbeiten, egal ob bei Präsentation oder Hausarbeit, wirken oft unseriös. Elegant ist es, mit wenigen Farben bewusst Akzente zu setzen und den Inhalt so zu unterstreichen.
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