Opitz, E. (2010). East meets West meets East. Die Geschichte der Manga-Comics in Japan. w.e.b.Square, 2010/05. URL: http://www.websquare.imb-uni-augsburg.de/2010-05/3.
In seinem Herkunftsland Japan erfreut sich der Manga schon lange größter Beliebtheit. Besonders nach dem Zweiten Weltkrieg wurde er zum Massenphänomen und eroberte die internationalen Comic-Märkte. Mittlerweile existieren Genres für alle erdenklichen Zielgruppen. Mangas sind allgegenwärtig, nicht nur in Comicheften oder als Zeitungsstrips, sondern auch in Sachbüchern, in der Werbung, in Bedienungsanleitungen, Steuererklärungen und öffentlichen Bekanntmachungen. Vor 20 Jahren noch eher unbekannt oder gar als gewaltverherrlichend und sexistisch verschrien, ist in den 1990er Jahren auch in Europa ein enormer Boom um den japanischen Manga ausgebrochen. Der neue Stil erschwerte anfangs die Rezeption: Mangas werden gemäß der japanischen Leserichtung von hinten nach vorne und von rechts nach links gelesen, sind sehr rasant gezeichnet und enthalten kaum Text. Passend zur japanischen schnellen und hektischen Lebensweise erhöht sich dadurch die Lesegeschwindigkeit. Wo der westliche Comic verdichtet, fächert der japanische auf, betont Stimmungen und Emotionen. Im Rahmen dieser Arbeit sollen überblicksartig Ausprägungen und Entwicklungsgeschichte des Manga-Comics hin zum weltweiten Massenphänomen dargestellt werden.