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Wissensmanagement und E-Learning unter Bildungsperspektive
Ausgabe 2011 01

Selbstdarstellung in Social Networks unter dem Aspekt des Datenschutzes

Am Beispiel von Facebook


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Das Internet ist, nach dem Handy, das von Jugendlichen am häufigsten genutzte Medium (vgl. JIM Studie 2010). Dennoch verbringen Jugendliche, entgegen vieler Erwartungen, ihre Freizeit nicht vorrangig mit twittern und bloggen oder damit, Beiträge für Wikipedia zu schreiben beziehungsweise zu korrigieren - Die genannten Tools sind dabei nur wenige der vielen Anwendungen, die im Web 2.0 möglich sind. Jugendliche beschäftigen sich vorrangig mit einem anderen Web 2.0-Tool, nämlich mit sozialen Netzwerken wie Facebook, StudiVZ / SchülerVZ / MeinVZ oder Myspace. Diese sind es, die den Alltag vieler Jugendlicher bestimmen (vgl. JIM Studie 2010, Abb. 1).

1. Einleitung

Das „Internet [dient] vor allem der Freundschaftspflege. In den sozialen Netzwerken von Facebook bis SchülerVZ wird getratscht, gewitzelt und posiert - ganz wie im echten Leben" (Dworschak). Im echten Leben allerdings ist man vorsichtig, wem man welches Geheimnis oder Detail aus seinem Leben anvertraut. Im WorldWideWeb hingegen gestaltet sich Geheimhaltung etwas schwieriger als in der realen Welt. Wer kämpft sich schon durch die allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) und versteht die teilweise sehr komplizierten Privatsphäre-Einstellungen? Erschwerend kommt hinzu, dass soziale Netzwerke viele Web 2.0-Tools in sich vereinen (bloggen, posten und chatten) und man somit vermehrt Informationen über sich preisgeben kann, seien es nun Pinnwandeinträge, Profilbeschreibungen oder Fotoalben und Verlinkungen.
Mit diesen offensichtlichen Gefahren kommen Fragen auf. Sind Jugendliche wirklich die „digital natives", für die sie viele halten, und somit Experten im Umgang mit Neuen Medien? Beherrschen sie das Internet tatsächlich, können sie alle Fallen und Gefahren erkennen und mit diesen umgehen? Wir sind der Meinung, dass dies nicht der Fall ist und haben aus diesem Grund ein Projekt entwickelt. Dieses soll Jugendliche dazu befähigen, sich über die Gefahren im Netz bewusst zu werden und sich weitestgehend vor ihnen zu schützen.
Aus medienpädagogischer Sicht ist unser Projekt daher in den Bereich Jugendmedienschutz und Medienbildung bzw. -erziehung einzuordnen. Aber auch die Mediensozialisation spielt eine wichtige Rolle, da Jugendliche soziale Netzwerke hauptsächlich zur Kommunikation mit ihrer Peergroup nutzen. In der Folge beeinflussen sie sich gegenseitig, tauschen Werte, Normen und Wissen aus.

 

2. Medienpädagogische Ansätze

„Solche Online-Netzwerke sind sozialisations- und bildungsrelevante soziale Arenen, da sie Orte sind, an denen Jugendliche lernen, Identitäten zu artikulieren, mit anderen auszuhandeln und diese nicht zuletzt in diesen öffentlichen Räumen auch zu managen, d.h. ein Bewusstsein darüber zu entwickeln, welche Aspekte der Persönlichkeit einem allgemeinen Publikum sichtbar gemacht werden sollen und welche nicht." (Hugger 2010, 113)

Wie in diesem Zitat angesprochen finden in sozialen Netzwerken Sozialisationsprozesse statt. Dementsprechend ist Mediensozialisation ein medienpädagogischer Bereich, in den unser Projekt einzuordnen ist. Unter Sozialisation im Allgemeinen verstehen wir „den Prozess der Entstehung und Entwicklung der Persönlichkeit in wechselseitiger Abhängigkeit von der gesellschaftlich vermittelten sozialen und materiellen Umwelt" (Geulen/Hurrelmann 1980, 51). Mediensozialisation begreifen wir dementsprechend als Prozess der Entstehung und Entwicklung der Persönlichkeit in einer von Medien geprägten Umwelt. Hierbei beeinflussen sich Medien, Gesellschaft und das Individuum gegenseitig.
Neben den allgemeinen Inhalten im Internet, die zur Identitätsbildung von Jugendlichen beitragen können, muss man auch der Peergroup besondere Beachtung schenken. In sozialen Netzwerken ist die Peergroup sehr stark. Wie auch in der Schule, so sind Jugendliche auch auf Facebook oder StudiVZ meist von Gleichaltrigen umgeben, die ihre Persönlichkeitsentwicklung beeinflussen. Die Gesamtheit der Peergroup wird wiederum durch soziale Netzwerke beeinflusst. Insbesondere durch ihre Nutzerpräferenzen üben Jugendliche aber auch Einfluss auf soziale Netzwerke aus. Diese Sozialisationsprozesse laufen eher zufällig und ohne Intention ab. Medienbildung und Medienerziehung hingegen üben gezielt Einfluss auf Jugendliche aus.

„Im engeren Sinne ist dann Medienbildung ein Aspekt der Persönlichkeitsbildung als Prozess und als Ergebnis des Prozesses der Vermittlung von Welt und Selbst durch Medien. Medienbildung ist ein Prozess, in dem der Heranwachsende und der Erwachsene sein ganzes Leben hindurch eine kritische Distanz zu den Medien und ihren Weiterentwicklungen aufbaut und eine Verantwortungshaltung gegenüber den Medien und im Umgang mit ihnen einnimmt." (Bounin 2010)

Medienbildung ist ein wichtiger Punkt unseres Projektes. Denn nur wenn Jugendliche sich kritisch mit Medien auseinander setzten können und sich über die Gefahren bewusst sind, können sie sich problemlos im Internet bewegen. Dieser Entwicklungsprozess ist äußerst wichtig, da das Internet einen bedeutenden Teil unseres Alltags, vor allem bei Jugendlichen, einnimmt (vgl. Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest 2010, 12). Dies hat zur Folge, dass das Internet immer häufiger dazu genutzt wird, jugendliche Nutzer zu beeinflussen - sowohl in positiver als auch in negativer Hinsicht.

Medienerziehung ist als ein Teil des Erziehungsprozesses zu sehen, welcher wiederum Teil der Sozialisation ist.

„Durch Medienerziehung lernen Kinder und Jugendliche Medien als kulturelles Phänomen zu begreifen. Medienerziehung verdeutlicht, dass Fernsehen, Presse, Kino u.a. stets die moralische und politische Beschaffenheit einer Gesellschaft widerspiegeln, in der sie sich vorfinden, und dass Medien umgekehrt aber auch gesellschaftliche Entwicklungen beeinflussen können. Medienerziehung wirkt mit ihren spezifischen Zielsetzungen an der Erfüllung des elterlichen und schulischen Erziehungsauftrags mit, indem sie sich bemüht, Wertorientierung, Wahrnehmungs- und Urteilsvermögen, Kommunikationsfähigkeit und schöpferische Kräfte der Kinder und Jugendlichen zu fördern." (Staatinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung München)

Somit sind Mediensozialisation, Medienbildung und Medienerziehung für die Entwicklung eines Kindes beziehungsweise Jugendlichen hin zum verantwortlichen Internetnutzer nötig.
Ein wichtiger Punkt sowohl bei der Medienerziehung als auch bei der Medienbildung ist der Erwerb von Medienkompetenzen. Hierbei handelt es sich um allgemeine technische Fähigkeiten, jedoch auch um die Fähigkeit, Erfahrungen mit neuen Medien einzuordnen, zu reflektieren und die Inhalte den eigenen Bedürfnissen zuzuordnen. Auch in unserem Projekt geht es darum, Medienkompetenzen zu vermitteln, wobei wir uns auf den zweiten Teil der Definition konzentrieren, da wir davon ausgehen, dass die meisten Schüler/innen die technischen Fähigkeiten bereits erlernt haben. Sollte es dennoch Schüler/innen geben, die noch keine Erfahrungen mit dem Computer haben, so werden wir diesen die fehlenden Fähigkeiten vermitteln.
Ein weiterer medienpädagogischer Bereich, in den unser Projekt einzuordnen ist, ist der Jugendmedienschutz.

„Einer verbreiteten Definition von Jugendmedienschutz liegt die Annahme zugrunde, dass Medien einen schädigenden Einfluss auf Kinder und Jugendliche haben können und dass sie daher vor diesen Einflüssen zu schützen seien. [...] Der Jugendmedienschutz ist eingebettet in das Konzept des allgemeinen Jugendschutzes." (Decker 2005, 9)

Demnach gilt es, Jugendliche auch im Internet vor eventuellen Gefahren zu schützen. Dies wird unterschiedlich umgesetzt. Beim Jugendmedienschutz unterscheidet man zwischen drei Ansätzen: Dem strukturellen Jugendschutz, dem erzieherischen Jugendschutz und dem gesetzlichen Jugendschutz. Der Ansatz des strukturellen Jugendschutzes stellt den Versuch dar, das Lebensumfeld von Jugendlichen positiv zu beeinflussen und so Gefährdungen vorzubeugen. Erzieherischer Jugendschutz hingegen ist eine emanzipatorische Präventionsmaßnahme mit dem Ziel, Jugendlichen Sozialkompetenz zu vermitteln. Sozialkompetenz ist eine Schlüsselqualifikation, ohne die man Interaktions- und Kommunikationsprozesse nicht meistern könnte. Da soziale Netzwerke insbesondere zur Kommunikation genutzt werden ist der Erwerb von Sozialkompetenz notwendig.
Der gesetzliche Jugendschutz stützt sich auf die Gesetzte zur Regelung des Jugendschutzes. (vgl. Decker 2005, 9).
Dennoch handelt es sich beim Jugendmedienschutz um einen medienpädagogischen Bereich, der im Internet nur schwer umsetzbar ist. Die Offenheit und Grenzenlosigkeit des Internets machen es nahezu unmöglich, Kinder und Jugendliche ausreichend vor ungeeigneten Inhalten zu schützen. Erschwerend kommt hinzu, dass Kinder und Jugendliche eventuelle Sperren meist umgehen können. Aus diesem Grund ist eine frühe Aufklärung - hierbei spielen Mediensozialisation und Medienbildung und -erziehung eine wichtige Rolle - von wesentlicher Bedeutung.

3. Projekt

Unser Projekt trägt den Titel „Selbstdarstellung im Social Network unter dem Aspekt des Datenschutzes". Facebook fungiert dabei als Beispiel für soziale Netzwerke und als Web 2.0-Tool. Zum einen haben wir Facebook ausgewählt, da es sich am besten eignet, um Gefahren und Datenschutzprobleme in sozialen Netzwerken zu demonstrieren. Zum anderen sind die Nutzerzahlen der deutschen Facebook-Seite auf neun Millionen gestiegen. StudiVZ hingegen hat nur sechs Millionen Mitglieder und SchülerVZ nur fünfeinhalb Millionen Mitglieder (vgl. Spiegel-Online 2010). Auch von der Zielgruppe unseres Projekts, Jugendlichen im Alter von 12-13 Jahren, wird Facebook bereits am zweithäufigsten genutzt (vgl. Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest 2010, 43).

Meistgenutzte Online Communities 2010
Meistgenutzte Online Communities 2010

Wir führen unser Projekt mit einer sechsten Klasse eines Gymnasiums durch. Insgesamt nutzen 58% der 12-13 Jährigen täglich oder zumindest mehrmals die Woche soziale Netzwerke. Aus diesem Grund wählten wir 12- bis 13-Jährige als Zielgruppe. Eine knappe Mehrheit ist bereits in sozialen Netzwerken aktiv. Diesen Jugendlichen gilt es, ein Bewusstsein für die Gefahren im Internet, speziell in sozialen Netzwerken, zu vermitteln und ihnen zu helfen ihr Profil zu sichern. Diejenigen Jugendlichen, die noch kein Profil in einem sozialen Netzwerk haben, wollen wir zum einen in die Materie einführen und zum anderen fehlende Medienkompetenzen vermitteln. Des Weiteren möchten wir präventiv auch ihnen ein Bewusstsein für die Gefahren im Internet vermitteln, da die Wahrscheinlichkeit groß ist, dass sie in Zukunft auch ein Profil in einem sozialen Netzwerk haben werden.
Das Projekt ist für einen Zeitraum von einem Schultag für die Schüler und einem Abend für die Eltern ausgelegt. Wir benötigen dafür einen Raum, in dem bis zu 30 Personen Platz haben, ausgestattet mit internetfähigen Computern und einem Beamer.

Ausarbeitung für die Schulklasse
Ausarbeitung für die Schulklasse

Der Projekttag für die sechste Klasse soll um acht Uhr mit einer Vorstellungsrunde und einer kurzen Einführung in das Projekt starten.
Um 8.15 Uhr möchten wir ermitteln, wie viele Schüler/innen in sozialen Netzwerken angemeldet sind und wie viele davon ein Profil auf Facebook haben. Zu diesem Zeitpunkt werden wir die Schüler/innen auch bitten, ihre Erfahrungen mit sozialen Netzwerken zu schildern, damit wir uns besser auf die Gruppe einstellen können. Dabei wird eine von uns den Erfahrungsaustausch leiten, die andere wird die genannten Punkte in einer Mindmap1 festhalten. Hierbei kommt ein weiteres Web 2.0-Tool zum Einsatz, das kostenfreie Programm MindMeister.
Da es voraussichtlich Schüler/innen gibt, die keine aktiven Nutzer von Facebook sind, werden diese eine Gruppe zusammen mit Kindern bilden, die bereits ein Profil auf Facebook haben (8.35 Uhr). Wir möchten niemanden zwingen, ein Facebook Profil zu erstellen.
Als nächstes würden wir die Klasse dazu auffordern, die Namen derjenigen zu googlen, die ein Profil auf Facebook haben (08:40 Uhr). Auch dies ist im Übrigen ein Grund dafür, dass wir Facebook ausgewählt haben, denn jeder, der ein Profil auf Facebook hat, wird bei Google angezeigt. Dies soll den Schülern und Schülerinnen das Prinzip des „Gläsernen Nutzers" verdeutlichen. Um dies zu verbildlichen werden wir ein Video zeigen (9.00 Uhr). (http://www.youtube.com/watch?v...). Dieses zeigt, wie Facebook im wirklichen Leben aussehen würde. Es wird verdeutlichen, dass viele Facebook-Nutzer Bilder oder Statements posten, die sie im wirklichen Leben eher nicht jedem sagen beziehungsweise zeigen würden.
Fast zwei Drittel der Nutzer sozialer Netzwerke stellen Fotos oder Videos von sich online.

Hinterlegte persönliche Daten im Internet 2008 - 2010
Hinterlegte persönliche Daten im Internet 2008 - 2010

Aus diesem Grund möchten wir uns, gemäß unserem Projekttitel, im nächsten Punkt (9.10 Uhr) mit dem Thema Selbstdarstellung, d.h. mit den Profilfotos, beschäftigen. Zum einen möchten wir einige Profilfotos der Klasse analysieren. Diese wurden zuvor von einem von uns ausgesucht. Sollten die Schüler/innen nicht damit einverstanden sein, werden wir uns auf unsere eigenen beziehen, beziehungsweise andere Fotos verwenden.

Die Betrachtung der Fotos soll besonders vor dem Hintergrund geschehen, dass jeder Facebook-Nutzer seine Fotorechte an Facebook abgibt, sobald er ein Bild in diesem sozialen Netzwerk hoch lädt. Dies kann dazu führen, dass Bilder - seien es Profilbilder oder Bilder, die in einem Album hochgeladen wurden - als Werbebilder für Produkte und Firmen jeder Art verwendet werden können. Deshalb sollte sich jeder Nutzer genau überlegen, welche Bild- oder Videoinhalte er oder sie postet2. Zum anderen wollen wir die Fotos unter dem Aspekt analysieren, welches Bild sie von dem jeweiligen Nutzer vermitteln. Um diesen Sachverhalt zu verdeutlichen, werden wir eines unserer Profilbilder als Werbegesicht zum Beispiel für Kinderschokolade verwenden. Dadurch wollen wir den Schülern die Bedeutung einer Abgabe von Bildrechten verdeutlichen. Zusätzlich können die Schüler von ihren eigenen Erfahrungen berichten, beispielsweise wie sie mit ihren eigenen Bildern verfahren, was sie bei Freunden beobachtet haben und wie diese mit Verlinkungen umgehen.
Nach der großen Pause (9.40 Uhr-10.00 Uhr) steigen wir in das Thema Privatsphäre-Einstellungen ein.

„Der offene Informationsaustausch und die Privatsphärenbedürfnisse der Nutzer sind konkurrierende Ziele. Der Dienstbetreiber kann durch die Gestaltung seiner Plattform gezielt den Schwerpunkt zwischen beiden Polen verschieben." (Fraunhofer Institut für Sichere Informationstechnologie SIT)

Zur besseren Veranschaulichung möchten wir ein „Phantom-Profil" erstellen, an dem die vielen verschiedenen Privatsphäre-Einstellungen verdeutlicht werden können (10.00 Uhr). In diesem Zuge können die Schüler selbstständig in den verschiedenen Status-Varianten im befreundeten und fremden Zustand erproben, inwiefern sie auf Profil und Fotos zugreifen können. Wir werden dabei die Einstellungen aktualisieren.
Eine weitere Datenschutzproblematik stellen diverse Applications (Apps) auf Facebook dar. Um auf diese zugreifen zu können, muss der Nutzer, wie auch bei seinen Bildern, seine Rechte abtreten und seine Daten preisgeben.

Nach einer fünfminütigen Pause um elf Uhr werden wir gewisse Punkte der AGBs3, die sich auf den Datenschutz beziehen, besprechen. Um 11.30 Uhr werden wir mit den Kindern Zitate aus zwei Spiegel-Artikeln zum Thema Facebook und eine von mediaculture online veröffentlichte Liste mit Tipps zum Umgang mit social communities besprechen (11.45 Uhr). Abschließend beginnen wir um 11.55 Uhr mit einer Abschlussdiskussion, in der noch offen gebliebene Fragen, aber auch Eindrücke und Anregungen der Schüler/innen besprochen werden können. Die Moderation des Meinungsaustauschs wird von uns übernommen.
Nach der Diskussion möchten wir die Schüler/innen in den Nachmittag entlassen.

Ausarbeitung für den Elternabend
Ausarbeitung für den Elternabend

Aufgrund der oftmals großen Diskrepanz zwischen der Medienkompetenz der Schüler und der ihrer Eltern haben wir vor, einen Elternabend im Anschluss an den Projekttag durchzuführen. Die Zielgruppe hierbei sind Eltern, die sich für das mediale Leben ihrer Kinder interessieren, selbst aber keine Erfahrungen mit sozialen Netzwerken haben. Wir wollen die Eltern dazu befähigen, ihren Kindern bei Problemen im Internet helfend zur Seite zu stehen. Wie auf der Abbildung rechts (vgl. Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest 2010, 47) zu sehen, suchen die Jugendlichen als Letztes die Hilfe der Eltern.

Schutz vor Gefahren im Internet
Schutz vor Gefahren im Internet

Auch den Elternabend möchten wir um 19.15 Uhr mit einer Vorstellungsrunde und einer allgemeinen Umfrage beginnen, um einen Überblick über die Nutzung von sozialen Netzwerken der Eltern zu bekommen. Zusätzlich versuchen wir dabei herauszufinden, wie genau sie über das Internet-Verhalten ihrer Kinder Bescheid wissen. Die Fragen der Eltern wollen wir gegen Anfang des Abends mit dem kostenfreien Programm MindMeister in einer Mindmap festhalten. Dabei soll eine von uns die Moderation übernehmen und Anregungen geben, falls die Eltern Probleme haben sollten, Fragen zu formulieren, während die andere diese in MindMeister eingibt.
Im nächsten Schritt (19:35 Uhr) möchten wir ein Video zeigen (http://www.youtube.com/watch?v...), in dem humoristisch, aber anschaulich dargestellt wird, was aktive Facebook-Nutzer tagtäglich in ihrem Profil preisgeben.
Nach dem Video wollen wir den Eltern die Privatsphäre-Einstellungen anhand des Phantomprofils, das wir für die Kinder am Projekttag erstellt haben, erläutern. Auch hier lässt sich gut über mögliche Risiken und die Tücken der Datenschutz-Einstellungen diskutieren. An dieser Stelle sollen auch die relevanten Stellen der AGBs dargestellt werden.
Im nächsten Punkt (20:00 Uhr) wollen wir auf die Spiegel-Artikel eingehen. Dies dient auch als Überleitung zu eventuellen Fragen. An diesem Punkt des Abends möchten wir zum Abschluss nochmals auf unsere Mindmap zurückgreifen (20.20 Uhr). Eventuell noch offene Fragen sollen beantwortet und die Ergebnisse des Elternabends festgehalten werden.
Wir hoffen, durch dieses Zusatzangebot die Eltern mit sozialen Netzwerken in Verbindung zu bringen und sie über mögliche Risiken in Bezug auf ihre Kinder aufklären zu können.

Abschließend möchten wir nochmals die Wichtigkeit unseres Projekts betonen. Auch wenn uns bewusst ist, dass einige Probleme bei der Ausführung auftreten können, sind wir davon überzeugt, dass das Thema Datenschutz im Internet eine große Rolle im Leben eines Jugendlichen einnehmen sollte. Das Internet und damit auch soziale Netzwerke sind bereits fester Bestandteil im Alltag der Jugendlichen. Deshalb müssen wir Kinder und Jugendliche in der virtuellen Welt vor Gefahren schützen, so wie wir dies auch in der wirklichen Welt tun. Unser Projekt soll aber auch dazu dienen, den Kindern ein Bewusstsein für Gefahren im Internet zu vermitteln, so dass sie selbst Gefahren erkennen und sich somit sicher im Netz bewegen können.


1Gedankensammlung mit Hilfe eines Schaubildes

2„2. Der Austausch deiner Inhalte und Informationen: 1. Für Inhalte, die unter die Rechte an geistigem Eigentum fallen, wie Fotos und Videos („IP-Inhalte"), erteilst du uns vorbehaltlich deiner Privatsphäre- und Anwendungseinstellungen die folgende Erlaubnis: Du gibst uns eine nicht-exklusive, übertragbare, unterlizenzierbare, unentgeltliche, weltweite Lizenz für die Nutzung jeglicher IP-Inhalte, die du auf oder im Zusammenhang mit Facebook postest („IP-Lizenz"). Diese IP-Lizenz endet, wenn du deine IP-Inhalte oder dein Konto löschst, außer deine Inhalte wurden mit anderen Nutzern geteilt und diese haben sie nicht gelöscht. 2. Wenn du IP-Inhalte löscht, so werden sie auf eine Weise entfernt, die dem Leeren des Recyclingbehälters auf einem Computer gleichkommt. Allerdings sollte dir bewusst sein, dass entfernte Inhalte für eine angemessene Zeitspanne in Sicherheitskopien fortbestehen (für andere jedoch nicht zugänglich sind)." (Facebook.com)


Literatur
  • Bounin, I. (2010). Medienbildung. Medienpädagogik und Medienkultur. URL: http://www.mediaculture-online... [17.01.2011]
  • Decker, M. (2005). Jugendschutz und Neue Medien. Grundfragen des Jugendmedienschutzes in den Bereichen Bildschirmspiele und Internet. Münster: Waxmann, S. 9-15.
  • Dworschak, M. (2010). Null Blog. Spiegel Online. URL: http://www.spiegel.de/spiegel/... [18.01.2011]
  • Fraunhofer Institut für Sichere Informationstechnologie SIT (2008). Privatsphärenschutz in Soziale-Netzwerke-Plattformen. URL: www.sit.fraunhofer.de/Images/S... [18.01.2011]
  • Geulen, D. & Hurrelmann, K. (1980). Zur Programmatik einer umfassenden Sozialisationstheorie. In: Hurrelmann, K. & Ulich, D. (Hrsg.): Handbuch der Sozialisationsforschung. Weinheim: Beltz, S. 51-67
  • Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest (2010). JIM 2010. Jugend, Information, (Multi-)Media. Basisstudie zum Medienumgang 12- bis 19-Jähriger in Deutschland. URL: http://www.mpfs.de/fileadmin/J... [20.01.2011]
  • Jörissen, B. & Marotzki, W. (2010). Medienbildung in der digitalen Jugendkultur. In: Hugger, K. (Hrsg.): Digitale Jugendkulturen. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften, S. 103-119
  • Rosenbach, M. (2010). Das Netz im Netz. Spiegel-Online. URL: http://www.spiegel.de/spiegel/... [15.01.2011]
  • Schorb, B., Anfang, G. & Demmler, K. (2009). Grundbegriffe der Medienpädagogik: Praxis. München: kopaed.
  • Spiegel-Online (2010). Nutzer-Zahlen. Jeder zehnte Deutsche ist Facebook-Mitglied. Spiegel Online. URL: http://www.spiegel.de/netzwelt... [09.01.2011]
  • Facebook (2010). Statement of Rights and Responsibilities. URL: http://www.facebook.com/#!/terms.php [20.01.2011]

Drexler, V. & Puhane, S. (2011). Selbstdarstellung in Social Networks unter dem Aspekt des Datenschutzes. Am Beispiel von Facebook. w.e.b.Square, 01/2011. URL: http://websquare.imb-uni-augsb...

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