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Wissensmanagement und E-Learning unter Bildungsperspektive
Ausgabe 2011 01

Projektkonzept „WeiterBildung 2.0“


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Das Web 2.0 ist in den vergangenen Jahren zu einem der spannendsten und erfolgreichsten Phänomene unserer Zeit avanciert. Es bezeichnet vorrangig die Veränderung und Weiterentwicklung des altbekannten WWW (vgl. Reimann 2008, S. 1 ff.). Die Möglichkeit der partizipatorischen Nutzung durch den Internetuser zeichnet das Web 2.0 aus. Durch Innovationen und neue Technologien, wie beispielsweise Social Networks1 und Cloud Computing2 eröffnen sich für den Nutzer neue Potenziale der aktiven Teilhabe.
Die Chance interaktiv in Web-2.0-Anwendungen zu kommunizieren, gemeinsam Inhalte zu bearbeiten und eine einfache Handhabe oder Nutzung dieser Anwendungen (vgl. Panke 2007, S. 12f.) birgt großes Potential für pädagogisches Arbeiten. Wir sind der Meinung, dass der Einsatz digitaler Medien in der Erwachsenenbildung, insbesondere von Web 2.0 Tools, bisher hinter seinen Möglichkeiten zurückgeblieben ist (vgl. Meister 2008, S. 524) und in diesem Bereich somit förderungswürdige Ansatzpunkte bestehen.

Zielgruppe & Ziel des Projekts

Das Projekt richtet sich an alle haupt- und nebenberuflich lehrenden in der Erwachsenenbildung und diejenigen, die eine Tätigkeit in diesem Berufsfeld anstreben. Es gehört zur Aufgabe der Erwachsenenbildung, Medienkompetenz zu vermitteln, da diese als grundlegende Voraussetzung für lebenslanges Lernen in der Wissensgesellschaft gilt (vgl. von Hippel 2010, S. 347).
Durch die zunehmende Verbreitung von Web 2.0-Anwendungen3 in der Bevölkerung und der damit einher gehenden medialen Aufmerksamkeit stellt sich für Lehrende die Frage nach pädagogisch sinnvollen Einsatzmöglichkeiten dieser Anwendungen.
Wie können die vielfältigen Formen Web 2.0-basierter Anwendungen Lernprozesse Erwachsener unterstützen und bereichern? Wie kann die Bereitschaft zur Nutzung dieser Anwendungen gefördert werden? Welche (neuen) Aufgaben kommen in dieser Hinsicht auf die Lehrenden zu? Unter welchen Gesichtspunkten gestalte ich Online-Phasen meines Seminars? Dies sind Fragen, die wir durch unser Projekt zu klären versuchen.
Die Lehrenden in der Erwachsenenbildung sollen Möglichkeiten des Einsatzes von Web 2.0 Tools in der Lehre kennenlernen und erproben. Hierbei stehen mediendidaktische Fragen, auch unter dem Aspekt von Chancen und Grenzen der Selbstorganisation, im Vordergrund. Ziel ist es, Medienkompetenz zu fördern um professionelles medienpädagogisches Handelns zu gewährleisten und innovative Lehr-Lern-Settings zu schaffen.

Theoretischer Hintergrund & Medienpädagogische Relevanz

Wir möchten Lehrenden in der Erwachsenenbildung die Möglichkeit bieten, ihre medienpädagogischen Kompetenzen zur erweitern, eigene Medienkompetenzen auszubauen und unter Berücksichtigung mediendidaktischer Gesichtspunkte Medien in ihrer Lehre einzusetzen.

Medienpädagogische Kompetenz fassen wir nach Herzig (2007) als "medienerzieherische und mediendidaktische" Fähigkeiten auf, die stets Voraussetzung der Lehrenden für eine erfolgreiche Vermittlung von Medienkompetenz sein müssen. Besonders von Bedeutung für unser Projekt ist die mediendidaktische Kompetenz, die Grundlage sein soll für die Gestaltung und Verwendung von Medien, um pädagogisch relevanter Ziele umsetzen zu können (vgl. Herzig 2007, S. 285). Im Bereich der medienpädagogischen Kompetenz von Lehrenden in der Erwachsenenbildung besteht steigender Fortbildungsbedarf (vgl. von Hippel 2010, S. 362), dem durch das Projekt begegnet werden soll.

Unser Verständnis von Medienkompetenz orientiert sich am Modell von Baacke (1999), der vier Kompetenzdimensionen beschreibt. Diese Dimensionen und deren Bedeutung für unser Projekt sind:

Fähigkeit zur Medienkritik
Die Teilnehmenden sollen durch kritische Reflektion sowohl ihres aktiven Medienhandelns als auch ihrer Medienrezeption befähigt werden, dieses Handeln lebensweltlich einordnen zu können. Die Betrachtung vor dem Hintergrund gesellschaftlicher und ethischer Prozesse, um soziale Verantwortung übernehmen zu können, spielt hierbei eine wesentliche Rolle.

Medienkunde
Wir möchten den Teilnehmenden einen Überblick über die für ihre Lehrveranstaltungen relevanten Medien(systeme) geben und Wissen über die Funktionsweisen derselben durch aktive Auseinandersetzung vermitteln. Hierbei stehen Web 2.0 -basierte Anwendungen und deren Einsatzmöglichkeiten in der Lehre im Vordergrund.

Medienhandlung
Es soll die Anwendung spezifischer Medienangebote geübt werden, um einen kompetenten Umgang zu gewährleisten. Hierfür sollen die Teilnehmenden in Form von Fallbeispielen interaktiv verschiedene solcher Angebote nutzen.

Mediengestaltung
Schließlich ist es unser Anliegen, Gestaltungsmöglichkeiten für eine kreative Mediennutzung zu ermöglichen.

Unser Ziel ist es, diese vier Dimensionen der Medienkompetenz als konstitutiven Bestandteil in allen Phasen unseres Projektes zu verankern, um einen Beitrag zur Professionalisierung des medienpädagogischen Handelns der Teilnehmenden zu leisten.
Des Weiteren soll auch dem im aktuellen medienpädagogischen Diskurs häufig auftauchenden Begriff der 'Selbstorganisation' Rechnung getragen werden. Das von uns zu Grunde gelegte Verständnis der Selbstorganisation orientiert sich an den Vorschlägen Reinmanns (2008), die drei Ebenen unterscheidet:

1. Ebene der inneren Strukturierung (Selbstregulation)
Die Teilnehmenden sollen auf der Ebene der Selbstregulation Möglichkeiten und Grenzen der Einflussnahme auf den eigenen Lernprozess, im Sinne von kognitiver Kontrolle, kennen lernen.

2. Ebene der äußeren Strukturierung (Selbststeuerung)
Auf der Ebene der Selbststeuerung geht es darum, externe Variablen, welche den Lernprozess beeinflussen, zu identifizieren und zu optimieren (beispielsweise die Lernumgebung).

3. Verantwortungsübernahme für die Passung (Selbstbestimmung)
Selbstbestimmung meint, dass die beiden Ebenen der Selbstregulation und der Selbststeuerung, welche immer auf Lernprozesse Einfluss nehmen, zu einer möglichst guten Passung gebracht werden sollen. Hierzu sollen die Teilnehmenden für ihre Selbstwahrnehmung sensibilisiert werden.

Sind diese Ebenen im Einklang miteinander, wird also selbstbestimmtes Handeln erreicht, kann das Erleben von Autonomie im Lernprozess der Teilnehmenden gelingen (Deci / Ryan 2000, zit. nach Reinmann 2008, S. 8). Diese Autonomie ist unserer Auffassung nach für einen erfolgreichen Lernprozess wesentlich. Die eigene Selbstregulation und -steuerung im Umgang mit verschiedenen Web 2.0 Tools soll dazu im Projektverlauf von den Teilnehmenden regelmäßig reflektiert werden.

Voraussetzung für eine gelingende Selbstorganisation sind Interesse und Expertise im Thema (ebd., S. 10). Um dies zu berücksichtigen, werden die Teilnehmenden im Vorfeld gebeten über ihre Vorerfahrungen und Erwartungen an das Projekt Auskunft zu geben. Auf diese Weise können wir die Inhalte und Methoden auf die Anforderungen der Teilnehmenden anpassen um den Teilnehmenden das Konzept der Selbstorganisation anhand ihrer eigenen Erfahrungen bewusst zu machen. Wir möchten ihnen somit ermöglichen, Selbstorganisation dort in ihren Lehrveranstaltungen einzusetzen, wo die Voraussetzungen gegeben sind.
Wir sehen unsere Rolle in diesem Zusammenhang als "Lernbegleiter", die Lehr-Lernprozesse unter Berücksichtigung von subjektiven Aneignungsleistungen ermöglichen (vgl. Arnold, R. 2010, S. 264).

Durch seine Partizipations- und Kooperationsmöglichkeiten bietet das Web 2.0 gute Voraussetzungen, um Lernprozesse Erwachsener im Sinne eines konstruktivistischen lerntheoretischen Ansatzes ausgestalten zu können. Patricia Arnold (2005) nennt in diesem Zusammenhang folgende Gestaltungsprinzipien, die wir bei unserer Projektkonzeption eines medienbasierten Lernszenarios berücksichtigen:

Schaffung von authentischen Lernumgebungen und Bearbeitung von komplexen Problemen
Praxisbeispiele und fallbasiertes Arbeiten in Gruppen sollen Authentizität und Nähe zum Arbeitsfeld der Teilnehmenden herstellen. Der Einsatz digitaler Medien als möglicher Weg zur Lösung komplexer Probleme wird den Teilnehmenden selbst erprobt.

Eigentätigkeit der Lernenden
Aktives Auseinandersetzen mit realitätsnahen Aufgabenstellungen ist ein fester Bestandteil des Projekts. Hierbei ist es wesentlich, kreative Arbeitsprozesse durch passende Lernumgebungen zu unterstützen. Diese Umgebung kann durch Web 2.0 Tools geschaffen werden.
Umfangreiche Freiräume und Steuerungsmöglichkeiten für Lernende
Ein großer Fundus von verschiedenen Web 2.0 Tools und die Bildung interessenspezifischer Arbeitsgruppen gewährleisten ein breites Spektrum an Wahlmöglichkeiten für die Teilnehmenden.

Multiple Anwendungskontexte und Perspektiven
Durch die heterogene Struktur des Berufsfeldes der Erwachsenenbildung ist eine breite Themenstreuung in den Arbeitsgruppen zu erwarten. Dies trägt dazu bei, dass Problemstellungen aus verschiedenen Perspektiven betrachtet, diskutiert und bearbeitet werden können.

Sozialer Kontext
Im Projekt hat der Austausch unter den Teilnehmenden einen hohen Stellenwert. Die kollegiale Kommunikation und Kooperation bilden eine wichtige Basis für einen gelingenden Seminarverlauf. Dies soll zusätzlich durch den Einsatz einer Arbeitsgruppen-übergreifenden Kommunikationsplattform unterstützt werden.

Reflexion der eigenen Herangehensweise
Sowohl für den individuellen Lernprozess, als auch für die Teilhabe aller am Erfahrungsschatz einzelner spielt die Reflexion der Teilnehmenden eine große Rolle. Daher sind im Projekt regelmäßige Reflexionsphasen vorgesehen.
(vgl. Arnold 2005, S. 10f.)

Rahmenbedingungen

Die Anzahl der teilnehmenden Personen für das Projekt ist auf 20 bis 25 Personen festgelegt. Um ein effektives Arbeiten on - und offline zu garantieren sollten die Gruppe überschaubar gehalten werden, um somit eine vertraute Lernumgebung für jeden Einzelnen zu schaffen.
Die Dauer des Kurses ist mit drei Wochen angesetzt. In diesen drei Wochen sind zwei Präsenzblocktermine und eine Onlinephase, bei der die Teilnehmenden im virtuellen Raum miteinander kommunizieren und arbeiten sollen, angedacht (Präsenzphase - Onlinephase - Präsenzphase).
Die Veranstaltung ist als Inhouse - Veranstaltung angelegt. Das bedeutet, dass die Veranstaltung als unternehmens- oder einrichtungsinternes Seminar angedacht ist, jedoch beispielsweise auch bei einem öffentlichen Bildungsträger, wie der Universität oder einer Volkshochschule, realisiert werden kann.
Ein wichtiger Punkt für das Gelingen des Projektvorhabens stellt die Medienausstattung dar. Um die Gruppenarbeitsphasen durchführen zu können, wird pro Gruppe mindestens ein PC oder Laptop mit Internetzugang benötigt. Im Hinblick auf den Einstieg und die abschließende Auswertung des Seminars, sowie die Vorstellung der Gruppenergebnisse, sollten zudem Präsentationsmöglichkeiten wie beispielweise ein Beamer oder ein interaktives Whiteboard verfügbar sein.

Projektplan

Um den geplanten Ablauf des Projektes darzustellen soll im Folgenden kurz auf die Vorbereitungsphase, die Präsenztermine und die Onlinephase eingegangen werden.

Vorbereitungsphase
In der Vorbereitungsphase steht die Organisation der Veranstaltung im Zentrum. Wir, als Projektleitende, werden uns hierbei um Räumlichkeiten für die Präsenzveranstaltungen, sowie die Einrichtung einer virtuellen Lernumgebung, zum Beispiel in Form einer Lernplattform auf die alle Teilnehmenden Zugriff haben, kümmern. Auch auf die technische Ausstattung der Räumlichkeiten, für die Präsenztermine, werden wir ein besonderes Augenmerk legen. Zudem setzten wir uns mit allen für die Veranstaltung vorgesehenen Web 2.0 Tools im Vorfeld auseinander.
Da es sich bei unserem Projektkonzept um eine teilnehmerorientierte Veranstaltung handelt, wollen wir schon im Vorfeld Kontakt zu den teilnehmenden Personen aufbauen. Um die Teilnehmerorientierung zu garantieren soll der Abschluss eines Lehr - Lernvertrages4 erfolgen. Im Zuge dieses didaktischen Konzepts sollen vor Veranstaltungsbeginn Fragebögen an die Teilnehmenden gesendet werden, die zur Klärung der Vorkenntnisse, Erwartungen, Interessen und Tätigkeitsbereiche dienen. Somit können wir als Organisatoren der Veranstaltung explizit auf die Wünsche und Vorstellungen der Einzelnen eingehen und diese in die Veranstaltung mit aufnehmen.

1. Präsenztermin
Der erste Präsenztermin stellt den Einstieg in die Gesamtveranstaltung dar. Zunächst einmal wollen wir als Veranstalter die Teilnehmenden kennenlernen. Gleiches gilt natürlich auch für die Teilnehmenden untereinander. Um eine angenehme Lernumgebung für alle Beteiligten zu schaffen, erachten wir das Kennenlernen als sehr wichtig. Jeder Teilnehmende, einschließlich der Veranstalter, soll sich im Plenum vorstellen und neben der eigenen Person auch etwas über die eigenen Erfahrungen mit Web 2.0 preis geben.
Nach der Vorstellungsrunde wollen wir, gemeinsam mit den Teilnehmenden, den zuvor erwähnten Lehr- Lernvertrag erstellen. Hierbei werden wir auf die Fragebögen aus der Vorbereitungsphase eingehen und weitere Meinungen aus dem Plenum einholen. Die Teilnehmenden sollen am Ablauf und der Durchführung der Veranstaltung aktiv beteiligt werden. Der gemeinsam kreierte Lehr - Lernvertrag wird in einem Dokument oder auf ein Flipchart niedergeschrieben und anschließend allen Teilnehmenden zur Verfügung gestellt.
Mit der Verabschiedung des Lehr - Lernvertrages beginnt der Einstieg in das Thema und der theoretische Input von unserer Seite. Hierbei sollen Themen wie Web 2.0, Medienkompetenz, Medienkritik, Mediengestaltung und Selbstorganisation vorgestellt und erläutert werden, sowie später eine Diskussionsrunde im Plenum dazu angeregt werden. Ziel ist es die Teilnehmenden für die genannten Themen zu sensibilisieren und zu einer kritischen Reflexion anzuregen.
Nach Beendigung der Diskussion, dem Beantworten von eventuell auftretenden Fragen und einer Pause, folgt die Vorstellung ausgewählter Web 2.0 Tools, welche die Teilnehmenden in die eigene Lehre mit aufnehmen können. Da die Teilnehmenden im Fragebogen ihre Vorkenntnisse über Web 2.0 Tools dargestellt haben, werden wir explizit auf die von den Teilnehmenden gewünschten Tools eingehen und diese, im Hinblick auf die Lehre in der Erwachsenenbildung / Weiterbildung, untersuchen. Auch hier orientieren wir als Veranstalter uns an den Teilnehmenden, da diese die vorgestellten Tools, im Idealfall, in die eigene Lehre einbinden sollen.
Um die Tools exemplarisch zu erproben ist im nächsten Schritt der Beginn der Gruppenarbeitsphase angedacht, welche sich auch durch die Onlinephase ziehen soll. Hierzu teilen wir die Teilnehmenden in Kleingruppen mit jeweils drei bis fünf Mitgliedern ein. Diese Einteilung soll nicht nur nach Interesse, sondern auch nach dem Stand der bereits gemachten Erfahrungen in diesem Feld erfolgen. Teilnehmende mit wenig Erfahrung sollen sich mit erfahrenen Teilnehmenden zusammenschließen, welche innerhalb der Gruppe als Experten fungieren können. Der Grad der Erfahrenheit wird auch aus den anfänglichen Fragebögen sichtbar. Der Arbeitsauftrag für die Gruppenphase könnte wie folgt aussehen:

„Suchen sie sich ein bis zwei Web 2.0 Tools heraus, mit denen sie sich in der Gruppe beschäftigen wollen. Stellen sie diese Tools, unter Berücksichtigung der folgenden Punkte, vor:
• Ist das Tool bzw. sind die Tools für jeden zugänglich?
• Ist die Handhabe des Tools bzw. der Tools für Laien machbar?
• Fehlt es dem Tool bzw. den Tools an technischer Raffinesse? Welche Probleme könnten auftreten?

Bearbeiten sie das ausgewählte Tool bzw. die ausgewählten Tools im Folgenden an einem eigens gewählten Praxisbeispiel (fiktiv oder aus der persönlichen Praxis) und erläutern sie Vor - und Nachteile der Verortung in der Lehre. Setzen sie sich in einem abschließenden Resümee kritisch mit allen Punkten auseinander!"

Um für eine Vielfalt an Tools zu sorgen sollen nicht alle Gruppen an denselben Tools arbeiten. Darauf werden wir als Veranstalter, im Zuge der Gruppeneinteilung und Toolzuweisung, achten.
Im letzten Teil der ersten Sitzung wollen wir die Seminarbegleitende Lernplattform vorstellen, über die wir auch in der Onlinephase mit den Teilnehmenden kommunizieren wollen. Eine konkrete Lernplattform wäre beispielweise „Moodle". Da die einzelnen Gruppen ihre Ergebnisse und Arbeitsschritte online dokumentieren sollen, bekommt jede Gruppe ein Wiki, ein kollaboratives Hypertext - System, auf der Lernplattform zur Verfügung gestellt. Alternativ könnten die Gruppen ihre Ergebnisse auch in einem Blog, einem online geführten Tagebuch, zusammenstellen. Hierzu werden wir im Plenum die verschiedenen Angebote präsentieren und die Gruppe entscheiden lassen, welche Plattform sie präferiert und verwenden möchte. Wichtig ist, dass wir als Veranstalter und die anderen Gruppen Einsicht in die Wikis und Blogs der jeweiligen Gruppe bekommen. Somit werden Arbeits- und Vorgehensweise der einzelnen Gruppen für alle Seminarteilnehmenden transparent gemacht.
Mit der Beantwortung abschließender Fragen und der Einrichtung der Wikis und Blogs, ist der erste Präsenztermin abgeschlossen und das Seminar geht in die Onlinephase über.

2. Onlinephase
In der Onlinephase des Seminars sollen die Teilnehmenden vorwiegend in den einzelnen Kleingruppen arbeiten. Die hierfür zur Verfügung gestellten Wikis und Blogs sollen während dieser Phase mit Ergebnissen und Gedanken zum Arbeitsprozess füllen. Die Web 2.0 Tools sollen innerhalb der Gruppen untersucht und am Fallbeispiel reflektiert werden. Wir als Veranstalter fungieren in diesem Zusammenhang als „Online - Coaches" und stehen für eventuell auftretende Fragen zur Verfügung. Auf der Lernplattform werden wir dazu ein Forum einrichten, in dem technische und allgemeine Fragen, zur Arbeit in der Gruppe, gestellt werden können. Zudem wollen wir den Gruppen immer wieder Anregungen für die Erarbeitung ihrer Ergebnisse geben und zur kritischen Auseinandersetzung, gerade im Hinblick auf die Praxis, anregen. In dieser Phase sollen die Gruppen auch untereinander in die jeweiligen Arbeitsvorgänge einsehen und diese kommentieren können. Hier ist ein selbststorganisiertes, kollaboratives Lernen das Ziel.

3. Präsenztermin
In der dritten und abschließenden Phase des Seminars ist erneut ein Präsenztermin geplant. Hierbei steht die Präsentation der einzelnen Gruppenergebnisse im Vordergrund. Die Arbeitsgruppen sollen die ausgewählten Tools und das eigene Praxisbeispiel vorstellen. Im Anschluss an die Präsentation soll eine Auswertung mit Einbezug des Plenums erfolgen. Hierbei sollen alle Teilnehmenden noch einmal gemeinsam über die vorgestellten Tools und Beispiele reflektieren, Vor- und Nachteile erörtern und gegebenenfalls ihre Bedenken zum Einsatz der Tools in der Lehre äußern. Zusätzlich soll jede Gruppe über den eigenen Arbeitsprozess reflektieren und die gemachten Erfahrungen, bezüglich der Arbeit mit dem Wiki oder Blog, darlegen.
Die Ergebnisse der Arbeitsgruppen und der Diskussion werden von uns zusammengetragen, dokumentiert und für alle Teilnehmenden online zur Verfügung gestellt.
Abschließen wollen wir den zweiten und somit letzten Präsenztermin mit einer Evaluation der Gesamtveranstaltung und einem individuellen Feedback der einzelnen Teilnehmenden.

Projektplan 

Unsere Rolle

Es handelt sich bei unserem Projekt um eine Blended Learning Veranstaltung (vgl. Süss 2010, S. 160 ff.). Das heißt, dass unsere Veranstaltung eine Verknüpfung von Präsenzterminen und virtuellem Lernen auf einer Lernplattform darstellt. In diesem Zusammenhang werden wir sowohl eine aktive, als auch passive Rolle einnehmen.
Aktiv, da wir die Initiative zu diesem Projekt ergriffen haben, für die Konzeptualisierung und Planung verantwortlich sind, sowie die Präsenzphasen gestalten. Gerade in den Präsenzphasen, zu Anfang und zum Ende unseres Projekts, werden wir auf die Vorstellungen und Wünsche unserer Teilnehmenden eingehen und diese in unser Konzept aufnehmen. Dabei sehen wir uns als Experten der Thematik, welche Möglichkeiten der Lehre mit Unterstützung von Web 2.0 Tools aufzeigen und zu einem kompetenten Umgang mit diesen anregen. Zur abschließenden Sitzung werden wir als Diskussionsleiter fungieren, indem wir die Teilnehmenden dazu auffordern sich kritisch und reflexiv mit den erprobten Tools und den dadurch gemachten Erfahrungen, im Hinblick auf die eigene Lehre, auseinanderzusetzen.
Eine eher passive Haltung werden wir im Hinblick auf die Online-Phase einnehmen, da die Teilnehmenden hier selbstständig in Gruppen Tools erproben und an einem eigens gewählten Fallbeispiel untersuchen sollen. Hierbei stehen wir als Online-Coaches unterstützend zur Seite, indem wir eventuell auftretende Fragen beantworten und Hilfestellung leisten. Hier liegt der Fokus auf dem selbstgesteuerten Lernprozess (vgl. Reimann, G. 2008, S. 4) der Teilnehmenden.
Wir sehen uns im Rahmen des Projekts „ WEiterBildung 2.0" als Organisatoren, Leiter, Experten und Unterstützer.

 


1Netzwerke, in denen die Nutzer gemeinsame Inhalte erstellen und bearbeiten können
2Die Verlagerung des eigenen Desktop in den virtuellen Raum
3http://www.ard-zdf-onlinestudie.de/index.php?id=243
4Ein Lehr - Lernvertrag ist die gemeinsame Absprache von Lehrenden und Lernenden bezüglich einer bevorstehenden Lehrveranstaltung. Hierbei werden Lernziele, - inhalte und Wünsche beider Seiten dokumentiert.


Literatur
  • Arnold, P. (2005). Einsatz digitaler Medien in der Hochschullehre aus lerntheoretischer Sicht. URL: http://www.e-teaching.org/dida... [26.11.2010]
  • Arnold, R. (2010). Selbstorganisation - Selbststeuerung. In: Arnold, R., Nolda, S. & Nuissl, E. (Hrsg.): Wörterbuch Erwachsenenbildung. 2. Auflage. Köln u.a.
  • Baacke, D. (1999). Medienkompetenz als zentrales Operationsfeld von Projekten. In: Baacke, D. (Hrsg.): Handbuch Medien: Medienkompetenz - Modelle und Projekte. Bundeszentrale für politische Bildung. Bonn.
  • Herzig, B. (2007). Medienpädagogik als Element professioneller Lehrerausbildung. In: Sesink, Werner, Kerres, Michael & Moser, Heinz (Hrsg.): Jahrbuch Medienpädagogik 6. Medienpädagogik - Standortbestimmung einer erziehungswissenschaftlichen Disziplin. Wiesbaden: VS Verlag, S. 283 - 297.
  • Meister, D.M.(2008). Medien in der Erwachsenen- und Weiterbildung. In: Uwe Sander, Fredericke von Gross, Kai-Uwe Hugger (Hrsg.): Handbuch Medienpädagogik. Wiesbaden: Springer. S. 519 - 526.
  • Panke, S. (2007). Unterwegs im Web 2.0: Charakteristiken und Potenziale. e-teaching.org. URL: http://www.e-teaching.org/dida... [02.12.2010]
  • Reinmann, G. (2008). Selbstorganisation im Netz - Anstoß zum Hinterfragen impliziter Annahmen und Prämissen. Augsburg: Universität Augsburg, Medienpädagogik.(Arbeitsbericht Nr. 18). URL: http://www.imb-uni-augsburg.de... [26.11.2010]Süss Daniel; Lampert Claudia;
  • Wijnen, C. (2010). Medienpädagogik. Wiesbaden, S. 150 - 172.
  • Von Hippel, Aiga (2010). Vermittlung von Medienkompetenz in der Erwachsenenbildung - eine Analyse der Angebots- und Nachfrageseite. In: Herzig, B., Meister, D., Moser, H. & Niesyto, H. (Hrsg.): Jahrbuch Medienpädagogik. 8. Medienkompetenz und Web 2.0. Wiesbaden: VS Verlag, S. 347-363.

Bettinger, P., Linke, F. & Rams, G. (2011). Projektkonzept "WeiterBildung 2.0". w.e.b.Square, 01/2011. URL: http://websquare.imb-uni-augsb...

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