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Isoliert ist wer nicht drin ist? - Weitere Literatur
Von: Simone Thyssen | Am: 30. November 2009Ecke: Wissenschaft | Tags: Literaturrecherche, Studie | Blog-Typ: w.e.b.Square-Blog
Zusammenfassung der Studie „Whose Space? Differences Among Users and Non-Users of Social Network Sites" von Eszter Hargittai
Der Vollständigkeit halber werde ich nun auch eine kurze Zusammenfassung des Textes „Whose Space? Differences Among Users and Non-Users of Social Network Sites" von Eszter Hargittai. Dieser Text behandelt eine Studie zur Nutzung von Online-Communities. Diese wurde im Februar und März des Jahres 2007 an der öffentlichen Universität von Illinois (Chicago) unter 1.060 18 und 19-jährigen Studienanfängern mittels einer schriftlichen Befragung durchgeführt. Dabei ist anzumerken, dass die Universität von Illinois gewählt wurde, da sie unter den zehn Universitäten der Vereinigten Staaten gelistet ist, die die meiste ethnische Vielfalt besitzen. So konnten auch Unterschiede in der Nutzung von Online-Communities herausgearbeitet werden, die auf kulturellen und ethnischen Unterschieden basieren.
Erhoben wurden u.a. die Erfahrungen mit Online-Communities, die besuchten Seiten, die Art der Beschäftigung, die Zeit die Online verbracht wird und daneben die soziodemografischen Hintergründe der Studenten. Darunter fällt das Alter, Geschlecht, die Staatsangehörigkeit und Religion, das Einkommen der Eltern, der höchste Bildungsabschluss der Eltern und ob die Studenten Zuhause oder auf dem Campus leben. Die Fragen bezogen sich auf sechs Online-Communities: Bebo, Facebook, Friendster, MySpace, Orku und Xanga.
Die Ergebnisse waren, dass 88 Prozent der Befragten Online-Communities nutzen, 74 Prozent sogar häufig. 12 Prozent gaben an, diese Seiten nicht zu nutzen, obwohl sie ihnen ein Begriff sind. Ein einziger Student sagte aus, noch nie etwas von einer dieser Communities gehört zu haben. Im Durchschnitt haben die Befragten an sechs Standorten Internetzugang und sind bereits über sechs Jahre lang online. Des Weiteren besuchen sie die genannten Seiten in der Woche durchschnittlich 15,5 Stunden und es gibt keine grundlegenden Zugangsbarrieren wie fehlende Verkabelung o.ä. Insgesamt nutzen Frauen die Online-Communities mehr als Männer. Auch die Verteilung der verschiedenen Kulturen auf die einzelnen Netzwerke ist mitunter sehr prägnant: So stellte sich heraus, dass Asiaten oder „Asian-Americans" vor allem auf Xanga und Friendster aktiv sind und kaum auf MySpace. Zu erklären wäre dieses Ergebnis mit dem Umstand, dass eben diese Netzwerke auf den Philippinen, in Singapore und Malaysia sehr verbreitet sind und sie deshalb von in den USA lebenden Asiaten genutzt werden um Kontakt zu Freunden aus der Heimat zu halten. Studenten mit lateinamerikanischer Herkunft nutzen hingehen eher MySpace. Insgesamt war Facebook die beliebteste Community und wurde tendenziell mehr von den Studenten genutzt, deren Eltern einen hohen Bildungsabschluss (College) haben. Im Gegensatz dazu wird MySpace eher von Studenten genutzt, deren Elter einen niedrigen Bildungsabschluss haben. Es wurde zudem herausgefunden, dass es keinen Einfluss auf die Nutzung von Online-Communities hat wie lange man schon Internetzugang besitzt, sondern vielmehr wie lang man täglich online ist, da diese Seiten viel Zeitaufwand erfordern können und auch wo man Internetzugang hat. Studenten, die noch bei Ihren Eltern wohnen, nutzen Online-Communities weniger als diejenigen, die auf dem Campus leben, gerade Facebook wird dann weniger genutzt. In diesem Fall kann es vorkommen, dass sich eine gewisse Insolation der Studenten, die darauf resultiert, dass diese nicht auf dem Campus leben und dadurch unter Umständen weniger soziale Kontakt zu Ihren Kommilitonen haben, durch die geringere Nutzung der Online-Communities verstärkt.
Anhand dieser Studie zeigt sich, dass man nicht zwischen den Nutzern der einzelnen Communities verallgemeinern kann, die sie sich in ihrem soziodemografischen Hintergrund unterscheiden. Letztlich werden die Online-Communities von den Nutzern nach den genannten Gesichtspunkten (wer ist Mitglied) selektiert. Hier wird einmal mehr deutlich, dass keine Person im Internet eine tabula rasa ist, sondern die Offline-Identität eine wichtige Rolle spielt und Online reflektiert wird. Damit werden allerdings auch die Möglichkeiten eingegrenzt, dass Studenten im Internet trotz kultureller und ethnischer Unterschiede miteinander kommunizieren.
Studie
1. Dezember 2009 - 13:41 – Marianne KamperHallo Simone,
danke für die Zusammenfassung der Studie! Ich denke, die Ergebnisse sind auch für die anderen Seminarteilnehmer von Interesse. Vielleicht kann der ein oder andere ja für eine Diskussionsfrage Ergebnisse dieser Studie einsetzen. Besonders spannend ist hier ja auch, dass es Zusammenhänge zwischen der Nutzung einer bestimmten Online-Community und dem Bildungsabschluss der Eltern gibt...
Grüße,
Marianne
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