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Reflexion der Seminarsitzung vom 25.November 2009
Von: PR-Team | Am: 02. Dezember 2009Ecke: Reflexion | Tags: Seminarsitzung, w.e.b.square-Vortrag, Wissenschaftliches Publizieren | Blog-Typ: w.e.b.Square-Blog
Thema der Übung war „Wissenschaftsjournalismus“, was vor allem für die Vortrags-Gruppe relevant ist, jedoch für alle Seminarteilnehmer interessante Informationen bot. Die Sitzung war unterteilt in verschiedene Input-Blöcke, die durch entsprechende Übungen ergänzt wurden.
1) Zunächst wurde erklärt, was genau man unter Wissenschaftsjournalismus versteht.
Wissenschaftsjournalismus bezeichnet wissenschaftliche Texte außerhalb der journalistischen Welt, die auch für das Laienpublikum verständlich sein sollen.
Wissenschaftsjournalismus ist beispielsweise zu finden in der Naturwissenschaft, in der Technik und in der deutschen Berichterstattung. Weniger vertreten ist der Wissenschaftsjournalismus dagegen in der Geistes- und Sozialwissenschaft.
Aufgaben:
Wissenschaftsjournalisten „sollen die Öffentlichkeit über wissenschaftliche Erkenntnisse informieren, die daraus resultierenden Chancen und Risiken abstecken und den
Menschen so Entscheidungsgrundlagen für ihr Leben liefern“ (Bettel, 2003, S. 3).
Kompliziertes Fachwissen soll hierbei verständlich erklärt werden, auch Laien sollen Schwieriges verstehen. Neue Erkenntnisse sollen bewertet und hinterfragt werden, Wissenschaftsjournalismus besitzt oft auch eine Kontroll- und Kritikfunktion.
Wissenschaftsjournalisten müssen journalistisch forschen und arbeiten und das journalistische Handwerk beherrschen. Dazu gehört auch, die Hintergründe zu kennen und selbst zu verstehen.
Grundlagen:
Wissenschaftsjournalisten schreiben nicht für sich selbst oder für Wissenschaftler, sondern für ein bestimmtes, meist Laienpublikum. Aus dem Grund ist es wichtig, die Zielgruppe zu kennen und sich in die Lage des Lesers hineinzuversetzen. Bei der Verfassung der Texte sollte man sich fragen, was den Leser wirklich interessiert und was für ihn relevantes Wissen ist. Es ist wichtig, das Thema verständlich zu vermitteln. Hierbei sollten nicht alle Informationen verarbeitet werden, sondern nur die wichtigsten, interessantesten und vor allem spannendsten Aspekte aufgegriffen werden.
Die Texte sollten anschaulich, konkret und sachlich knapp formuliert werden.
Der Autor sollte sich kurz fassen und nicht herumschwafeln. Hier gilt: In der Kürze liegt die Würze!
Der Maßstab liegt bei den Lesern, nicht beim Autor, dies gilt für den sprachlichen Ausdruck sowie für den Inhalt. Verständlichkeit ist oberstes Gebot bei wissenschaftlichen Texten, es ist wichtig zwischen Laien- und Fachpublikum mit Vorwissen zu unterscheiden und die Verständlichkeit der jeweiligen Zielgruppe anzupassen.
Es gibt 4 wichtige Merkmale, die es einzuhalten gilt:
1. Einfachheit:
Wörter und Sätze sollten verständlich sein, auf Fremdwörter sollte verzichtet werden, bzw. ist eine Erklärung notwendig.
2. Gliederung und Ordnung:
Der Aufbau sollte gut strukturiert und eindeutig sein, der rote Faden muss sich durch den gesamten Text ziehen.
3. Kürze und Prägnanz:
Nur Wesentliches darstellen und die Information komprimieren.
4. Anregende Zusätze (Stimulanz):
Anschauliche und interessante Beispiele einbinden, die die Stimmung auflockern und Abwechslung bringen. Durch eine persönliche Ansprache des Lesers kann eine Bindung zum Publikum hergestellt werden.
Aufbau eines Artikels:
Ein Artikel ist klassisch eingeteilt in Titel, Untertitel, Einleitung, Hauptteil und Schluss.
Der Titel soll neugierig machen, kann spielerisch und plakativ sein. Er soll die Leser anlocken und zum Lesen anregen.
Im Untertitel wird ansatzweise erläutert, worum es in dem Text geht.
Die Einleitung ist eine kurze Übersicht, worum es in dem Artikel geht, sie verrät aber noch nicht die Pointe des Artikels.
Die Einleitung entscheidet meist, ob der Rezipient den Text weiter liest, oder ob ihm der Artikel uninteressant erscheint.
Es gibt verschiedene Einstiegsmöglichkeiten, zu denen wir jeweils Textbeispiele hörten:
1. Zitat- Einstieg (vor allem möglich bei aktuellem Thema)
2. Szenischer Einstieg („an die Hand nehmen“)
3. Frage-Einstieg (auch oft rhetorisch, hilfreich bei Wertung oder Kritik)
4. Feststellung (oft für Überraschendes)
5. Beispiel, Detail, Vergleich
Der Hauptteil sollte einen Spannungsbogen enthalten und mit einer Pointe. Gerne können auch Beispiele und Bilder verwendet werden, allerdings nur bei einem thematischen Zusammenhang.
Der Schluss ist eine Zusammenfassung der Erkenntnisse und besonders wichtig, da er dem Leser in Erinnerung bleibt und einen Gesamteindruck des Artikels gibt. Es bietet sich an, mit einem Zitat, einem Beispiel oder einer Anekdote zu schließen, möglich ist auch ein Appell, der jedoch nicht vom Autor persönlich stammen sollte (Objektivität). Auch eine überraschende Auflösung eines Sachverhaltes ist interessant, genauso wie eine Klammer, die das Ende des Artikels mit dem Einstieg verbindet.
2) Erste Übung:
In der ersten Übung sollten wir einen Einstieg in einen wissenschaftsjournalistischen Beitrag zum Thema Internetnutzung von Studenten schreiben.
Es sollte ein szenischer Einstieg in den Alltag eines Studierenden verfasst werden und einige Informationen eingebaut werden.
Wir hörten uns verschiedene Beispiele an und bekamen ein Feedback.
Im Anschluss daran wurden uns die allgemeinen Regeln für journalistisches Schreiben nahegebracht.
3) Im dritten Teil wurden weitere Grundlagen und Regeln vermittelt:
Allgemeine Regeln für journalistisches Schreiben:
In der Kürze liegt die Würze
• Schreibe knapp und prägnant
• Formuliere einfach und klar, aber auch treffend und präzise
• Kurze Sätze und Wörter erleichtern das Verständnis
• Auf das Wesentliche konzentrieren, sonst Gefahr zu unübersichtlich zu schreiben
Schreibe durchsichtige Sätze
• Nicht zu verschachtelt
• Anschaulich und verständlich schreiben
• Hauptaspekte in Hauptsätze
• Wenig eingeschobene Nebensätze
• Was zusammengehört nie mehr als um 6 Wörter oder 12 Silben trennen
• Konkret geht vor abstrakt
• Verben und Aktivform
• Wenig Substantivierungen
• Zitate zur Auflockerung
• Abkürzungen und Fremdwörter vermeiden
Nutze Bilder, Metaphern, Analogien und Vergleiche, aber:
• Nicht im Übermaß
• Gesunde Mischung macht’s
Die Story soll von der eigenen Meinung getrennt werden, die Meinung soll deutliche gemacht werden, um Objektivität zu wahren. Die Berichtform sollte eingehalten werden, sowieso sollten Autoren bei einer Form bleiben.
Gestaltungsmöglichkeiten bei Texten:
Bei langen Texten kann mit einer Geschichte begonnen werden, diese erzeugt Spannung und regt zum Weiterlesen an. Allerdings sollte der Autor dann schnell zur Sache kommen, da der Artikel sonst langweilig wird. Allerdings sollte man dann nicht nur bei dieser Sache bleiben und sich in Details verstricken, da auch dies Langeweile hervorruft. Ein Spannungsbogen und roter Faden ist ein Muss.
Es können Begleitumstände und Einschätzungen geliefert werden, wie sich das behandelte Thema wohl in Zukunft entwickeln wird.
Als nächstes wurde erklärt, wie man am Besten eine Geschichte erzählt.
Diese sollte aufgebaut sein wie ein Märchen oder ein Krimi.
Es gibt einen Held, dieser kann sowohl Person als auch Sache sein. Es gibt einen Konflikt oder ein Problem, zudem taucht ein Gegenspieler auf. Der Konflikt spitzt sich immer mehr zu (Spannungsbogen). Helfer kommen dem Helden zur Hilfe, der Fall wird gemeinsam gelöst.
Der Schluss zeigt die Moral der Geschichte und regt zum Nachdenken etc. an.
In einer langen Geschichte bietet sich das Strickmuster- Verfahren an. (AB-Verfahren)
Hier wird zwischen zwei Handlungssträngen hin- und her gesprungen.
Beispiele hierfür sind:
A Individuelle Geschichte + B konkrete Fakten
A Theorie + B Praxis
A Früher + B Heute
Bei kurzen Texten (z.B. Pressemitteilungen) wird das Wichtigste an den Anfang gestellt:
Was? Wer? Wo? Woher? Wann? Wie? Warum?
Die relevantesten und interessantesten Informationen stehen zu Beginn des Textes. Ziel ist es, eine „umgekehrte Pyramide“ zu erstellen: Ganz oben steht die Zentrale Nachricht, darunter folgen in absteigender Bedetung weitere Zusatzinformationen. Die Informationen sollen von hinten weggestrichen werden können, sodass das Allerwichtigste am Anfang steht.
Hier wird allerdings vor trockenen und langweiligen Rastern gewarnt.
4) In der zweiten Übung sollten wir unseren Beitrag über die Internetnutzung der Studenten beenden und dabei auf die erlernten journalistischen Mittel zurückgreifen.
Einige Texte wurden vorgelesen und dazu Meinungen geäußert.
Das AB- Verfahren wurde sehr häufig benutzt und auch andere journalistische Mittel, die wir in der Sitzung gelernt hatten, wurden eingesetzt.
Feedback zur Sitzung:
Wir fanden die Sitzung sehr aufschlussreich und interessant für alle Seminarteilnehmer. Nicht nur für die Vortragenden der Tagung sind Informationen über wissenschaftliches Schreiben relevant, sondern sicherlich für alle MuK- Studierenden.
Die Merkmale und Regeln journalistischen Schreibens sind für den Journalismus grundlegend und wir sind sicher, dass diese Informationen nicht nur für die Vortragenden in Zukunft von Bedeutung sein werden. Auch fanden wir es hilfreich, dass die Sitzung nicht nur aus Input bestand, sondern dass wir die Möglichkeit hatten, eben Erlerntes direkt praktisch anzuwenden und uns in Übungen selbst auszuprobieren.
Zwei kleine Fehler
3. Dezember 2009 - 8:09 – Tamara RannerHallo zusammen,
erst einmal Dankeschön für die Zusammenfassung der Sitzung von letzter Woche. Ihr habt hier die wesentlichen Punkte nochmals erfasst. Allerdings sind zwei kleinere Fehler eingeschlichen.
Unter Punkt 1 schriebt ihr: "Wissenschaftsjournalismus ist beispielsweise zu finden in der Naturwissenschaft, in der Technik und in der deutschen Berichterstattung. Weniger vertreten ist der Wissenschaftsjournalismus dagegen in der Geistes- und Sozialwissenschaft."
Das stimmt so nicht. Denn an sich muss es heißen, dass sich der Wissenschaftsjournalismus in Deutschland vor allem auf die Bereiche Naturwissenschaft, Technik und Medizin konzentriert, also hauptsächlich darüber berichtet wird. Seltener findet wissenschaftsjournalistische Berichterstattung hingegen über geistes- und sozialwissenschaftliche Themen statt.
Ebenfalls unter Punkt 1 schriebt ihr weiterhin: "Wissenschaftsjournalisten müssen journalistisch forschen und arbeiten und das journalistische Handwerk beherrschen. Dazu gehört auch, die Hintergründe zu kennen und selbst zu verstehen."
Was versteht ihr denn an der Stelle unter "journalistisch forschen"? Ich denke, dass habt ihr etwas missverstanden. Bei diesem Punkt ging es darum, dass Wissenschaftsjournalisten zum einen verstehen müssen, wie Wissenschaft funktioniert (also wie arbeiten z.B. Wissenschaftler, wie publizieren sie etc.), zum anderen müssen sie aber eben auch das journalistische Handwerkszeug beherrschen, um dem Publikum die oft abstrakten Themen der Wissenschaft verständlich und spannend rüberzubringen.
Das waren meine beiden Anmerkungen. Ich hoffe, dadurch wird es etwas verständlicher.
Gruß
Tamara
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