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Bitte vermeiden!
Von: Anja Muckenfuß | Am: 21. Dezember 2009Ecke: Reflexion | Tags: Feedback, wissenschaftliches Schreiben | Blog-Typ: w.e.b.Square-Blog
Die Ansage war glasklar, eingeschlichen haben sie sich trotzdem: Anglizismen, Substantivierungen und Umgangssprache. Die Rückmeldung (Feedback) zur ersten Fassung unseres Artikels „Genesis 2.0" kam blitzschnell. Der erste Eindruck des korrigierten Dokuments - bunt! Was Substantivierungen und Umgangssprache angeht waren wir einsichtig. Kontroverser ist die Debatte bei Anglizismen.
Wenn man sich zwischen Wissenschaft und Journalismus bewegt ist es gar nicht so leicht, die Waage zwischen ansprechendem Schreibstil und Wissenschaftlichkeit zu halten. Erschwerend kommt hinzu, dass Online-Communities (Soziale Netzwerke im Internet) einen Themenbereich darstellen, dessen Wortschatz nur so von Anglizismen wimmelt. Außerdem bekommen wir Feedback in einem Seminar das w.e.b.Square heißt und für das ich gerade blogge. Wenn wir online und offline erst einmal mit einer Erklärung einführen, lachen uns die Leser doch aus und legen den Artikel genervt zur Seite. Heute sagt man eben Update und nicht Aktualisierung; obwohl die Tempus-Angleichung zugegebenermaßen schon problematisch wird. Upgedatet hört sich nicht mehr ganz so super an. Oft ist es aber gar nicht so einfach ein passendes deutsches Äquivalent zu finden. Doch wer sucht der findet - vor allem online! Unter http://www.vds-ev.de/anglizismenindex/suche2.php stellt der Verein Deutsche Sprache e.V. einen Anglizismenindex zur Verfügung. Laut diesem Index heißt online auf Deutsch am Netz, offline vom Netz und bloggen Schreiben eines Netztagebuches.
Fortgeschrittene Laien
Die Vortragsgruppe zwei formuliert in ihrem letzten Blogbeitrag treffend: „Liebe deinen Leser wie dich selbst! Lege an dein Sprachprodukt die Maßstäbe deiner Leser an und nicht die eigenen." Beim Verfassen unseres Artikels sind wir allerdings schon von uns selbst ausgegangen. Als MuK-Studenten sind wir schließlich Teil der Zielgruppe, sodass unsere Maßstäbe denen unserer Leser zumindest ähneln dürften. Natürlich haben wir, die eingearbeiteten Verfasser, einen Wissensvorsprung. Bei der wahrscheinlich MuK-lastigen Zuhörerschaft der w.e.b.Square Tagung handelt es sich unserer Meinung nach aber eher um fortgeschrittene Laien, die mit den, in diesem Metier so geläufigen, Anglizismen durchaus etwas anfangen können. Auch den anderen Studierenden dürften die „Basics" des „Community-Slangs" aus ihrem StudiVZ-Alltag geläufig sein. Wir wollen Studenten ansprechen, nicht unsere Eltern. Also wozu mit prüden deutschen Begriffen und umständlichen Erklärungen langweilen? Unsere Zielgruppe ist jung und „up to date", sollte das nicht auch für unseren Artikel gelten!? Eine wahrscheinliche Antwort: Ja, im Rahmen der Wissenschaftlichkeit.
Zu entscheiden welcher Anglizismus als feststehend-eingedeutscht zählt und welcher nicht, ist uns jedenfalls schwer gefallen! Umso deutlicher geworden ist uns der Unterschied zu „normalem" Journalismus, bzw. die Herausforderung von Wissenschaftsjournalismus.
Eine Frage des Stils
Ein so ausführliches Feedback wie wir es bekommen haben ist viel wert! Als Verfasser eines Textes verliert man schnell die Leserperspektive. Die meisten Anmerkungen unserer Dozenten haben uns sofort eingeleuchtet und tragen mit Sicherheit zur Verbesserung unseres Werkes bei. Über andere kann man sich streiten. Manches bleibt eben Geschmacksache und macht letztendlich die persönliche Note eines Textes aus.
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